Beim Thema Nuggi oder Schnuller, Beruhigungssauger oder wie auch immer dieses kleine Ding genannt wird, scheiden sich oftmals die Geister. Während manche Eltern versuchen, dem Baby gar nicht erst ein Nuggi anzugewöhnen, ist es für andere Eltern ein absolutes Muss: zu einem Baby gehört ein Nuggi.
Doch wie mit vielen Dingen im Leben ist eins sicher: jedes Kind ist ein Individuum, welches ganz eigene Ansprüche und Vorlieben hat. So gibt es durchaus Babys, die ein Nuggi verweigern und auch ganz gut ohne dieses Gummi-Ding auskommen. Die allermeisten Babys haben natürlich ihr Nuggi und lieben es. Und das ist auch völlig normal, denn der Saugreflex ist jedem Baby angeboren. So ist die Nahrungsaufnahme beim Saugen an der mütterlichen Brust nicht nur „Nahrungsaufnahme“, sondern auch Beruhigung und Wohlbefinden für das Baby. Deshalb empfehlen viele Kinderärzte, während der Stillzeit möglichst auf ein Nuggi zu verzichten. Solange ein Kind kein Nuggi kennt, wird es auch nicht danach verlangen. Und wenn das Kind beim Saugen an der Brust seinen Saugdrang stillen kann, ist alles im grünen Bereich.
Allerdings kann das Kind ja nicht ständig an der Brust der Mutter verweilen, nur um seinen Saugreiz zu stillen. Mit zunehmender Entwicklung wird das Kind nach Alternativen suchen und spätestens dann kommen Ersatzgegenstände ins Spiel, welche in den Mund wandern, um daran zu nuckeln. Das wird naheliegenderweise die eigene Hand sein, ein Babyspielzeug, ein Tuch oder eben ein Nuggi. Verlangt das Baby nach einem Gegenstand zum Nuckeln, dann ist ein Schnuller natürlich die beste Wahl. Und wenn das Wort „Wahl“ ins Spiel kommt, sind wir auch gleich bei einem wichtigen Punkt angelangt: Welches Nuggi ist das Richtige für mein Baby?
Zur Geschichte des Nuggies
Früher, als unsere Grosseltern noch Babys waren, war es für deren Eltern einfach, denn jedes Nuggi sah zu dieser Zeit von der Form her gleich aus. Der Schnuller hatte einen runden Knubbel aus Latex und ein zumeist kreisförmiges Saugerschild, an welchem der Sauger befestigt war – fertig. Doch wie bei allen Dingen geht die Entwicklung ständig weiter und alles muss irgendwie optimiert werden – so auch das Nuggi. Grund für die Weiterentwicklungen waren vor allem das aufkommende Interesse an der Zahngesundheit und einem allgemein zunehmenden Gesundheitsbewusstsein. Denn Zahnfehlstellungen bei Kinder gab es damals zu Hauf. Das deutsche Unternehmen NUK entwickelte daher bereits in den 1950er Jahren in Zusammenarbeit mit Zahnmedizinern den ersten asymmetrischen Schnuller. „Natürlich Und Kiefergerecht“ nannten die Entwickler diese Form, nach der auch heute noch NUK Trinksauger und Schnuller hergestellt werden.
Der Naturwerkstoff Latex, aus welchem Sauger und Schnuller bis dato ausschliesslich hergestellt wurden, besitzt eine gelblich-braune Farbe und ist relativ robust. Doch allerdings ist es nicht so robust, wie man sich es wünscht. Denn ist ein Sauger aus Latex mehrere Wochen in Gebrauch, so kann es reissen und dadurch unbrauchbar werden. So war es eine kleine Revolution, als Mitte der 1980er Jahre die ersten Nuggies aus dem modernen Werkstoff Silikon auf den Markt kamen. Silikon besitzt eine transparente Farbe, ist angenehm im Mund und bedeutend länger haltbar, als Latex. Ausserdem ist Silikon völlig geschmacklos und geruchsneutral. Es dauerte also nicht lange und die verschiedensten Hersteller von Babyartikeln botet nun auch Nuggies und Sauger aus Silikon an. Und bis heute gibt es kein besseres Material, als Silikon für Nuggies und Sauger.
In den 1990er Jahren gab es einen weiteren Entwicklungsschritt bei Nuggies und Saugern: das mitwachsende Grössenkonzept. Hier war NUK wiederum Vorreiter und entwickelte Nuggies und Sauger für ganz kleine Babys zwischen 0-6 Monaten, für Babys ab 6 Monaten auch für Kinder ab 18 Monaten. Und nach diesem Konzept werden auch heute noch Babyartikel hergestellt, altersgerecht und abgestimmt auf die Entwicklungsstufen des Kindes.
Welches Nuggi für mein Baby?
Wenn es um die Frage geht, welches Nuggi für das eigene Kind das beste ist, so kann man diese Frage nicht eindeutig mit irgendeinem Produktnamen beantworten. Denn jedes Kind ist ein Individuum mit eigenen Vorlieben. Ich persönlich bevorzugte für meine kleinen Spätze Nuggies aus Silikon, weil diese zum einen viel länger hielten und auch irgendwie hygienischer waren. Ich habe anfangs bei meiner Grossen auch Nuggies aus Latex ausprobiert, aber ich bin dann schnell zu Nuggies aus Silikon gewechselt. Latexschnuller wurden durch die tägliche Dampfsterilisation sehr schnell spröde und ich hatte Angst, dass sich irgendein Stück Latex lösen könnte. Bei Silikonschnullern war ich mir sicher, dass das nicht passieren kann.
Allerdings ist ja „Öko“ voll im Trend und nicht wenige Eltern schwören auf den Naturwerkstoff Latex. Natürlich ist Silikon als Verbindung synthetischer Polymere ein rein chemisches Erzeugnis, aber für mich überwogen in diesem Fall die positiveren Eigenschaften des Silikons. Zumal Silikon vollkommen sicher in der Anwendung und frei von Giftstoffen ist.
Wenn Sie für beim Nuggi für Ihren kleinen Schatz lieber auf den Naturwerkstoff Latex setzen, dann ist das vollkommen in Ordnung, denn Nuggies und Sauger aus Latex sind nie ganz verschwunden und haben ihre Daseinsberechtigung. Für die Entwicklung des Kiefers und somit der Zahngesundheit ist vielmehr die Form des Saugers ausschlaggebend. Und schaut man sich die Nuggies verschiedener Hersteller an, so findet man immer häufiger wieder Sauer in symmetrischer Form. Asymmetrische Sauger, die auf einer Seite abgeflacht sind, sind zwar richtig angewendet die besseren Sauger, aber das Problem liegt in der Anwendung selbst. Denn wie oft landet der Sauger verkehrt herum im Mund, sodass die flache Stelle des Saugers nicht unten, sondern oben ist. Bei kurzem Gebrauch in falscher Lage ist das sicher kein Problem, aber wie oft landet so ein Sauger verkehrt herum im Mund des Kindes? Anfangs hat man noch die Kontrolle, da das Kind sich kaum dreht und sein Nuggi nicht selbst in den Mund steckt. Doch spätestens dann, wenn das Kind aktiv wird, sich dreht, krabbelt und läuft, dann nehmen Kinder ihren Nuggi aus dem Mund, wenn er gerade stört und stecken ihn zum Beruhigen wieder selbst in den Mund. Das passiert nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht. Und kaum ein Elternteil hat so viel Zeit, um ständig danach zu schauen, ob das Nuggi richtig herum im Mund steckt. Und so können sich Zahnfehlstellungen und Kieferverformungen einstellen, welche natürlich vermieden werden müssen. Aus diesem Grund empfehle ich die symmetrischen Sauger, welche eine Kirschkernform haben und immer richtig herum im Mund platziert sind. Vor allem für ältere Kinder finde ich, dass die symmetrischen Sauger die bessere Wahl sind.
Auch das Saugerschild ist beim Nuggi wichtig
Nuggies gibt es in den verschiedensten Farben, womit ich die Farbe des Saugerschildes meine. Die gebräuchlichsten Farben sind Rosa für Mädchen, Blau für Jungen und Grün oder Gelb als sogenannte Unisex-Farben. Auch weisse Nuggis gibt es nicht selten. Die Farbe ist dabei eher Geschmacksache und sicher spielen hier althergebrachte geschlechterspezifische Farbzuordnungen eine grosse Rolle. Oftmals sind Nuggi-Schilde auch mit Motiven bedruckt oder mit Schriftzügen wie „I love Mummy“ versehen. Aber solche Dinge erfreuen nur die Eltern, dem Kind ist es letztendlich (zumindest bei Babys) egal, wie das Nuggi-Schild farblich gestaltet ist. Viel wichtiger ist allerdings die Form des Saugerschildes! Denn ist ein Saugerschild nicht anatomisch geformt, wird es dem Kind schnell unangenehm, wenn es am Sauger nuckelt und das Schild dabei an die Haut gezogen wird. Damit Hautreizungen so weit wie möglich vermieden werden, besitzen Saugerschilde Löcher oder sie bestehen nur aus einem Rahmen, der verhindert, dass das Kind den Sauger verschlucken kann. Wenn ein Baby besonders empfindlich reagiert, dann sollte man ein Nuggi wählen, welches besonders wenig Hautkontakt besitzt. Zu empfehlen wäre in diesem Falle der MAM Air Silikon-Schnuller, dessen Schild nur wenig Haut bedeckt. Zu empfehlen sind auch Nuggies mit flexiblen Saugerschilden, wie z.B. das Philips Avent ultra soft Nuggi. Die verwendeten Kunststoffe für Saugerschilde sind bei allen Markenherstellern frei von BPA, sodass ein Nuggi bedenkenlos angewendet werden kann. Wer ganz mit der Zeit gehen möchte, dem empfehle ich die Schnuller Cherry Green von NIP. Der Hersteller NIP setzt bei diesen Nuggies auf nachwachsende Rohstoffe. Die Sauger bestehen aus Latex und das Saugerschild besteht aus nachwachsendem Zuckerrohr.
Ring oder kein Ring?
Manche Saugerschilde besitzen vorne nur einen Knubbel, andere sind mit einem Ring ausgestattet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Nuggies mit Ringen von meinen Kindern schneller aus dem Mund gezogen wurden, als Nuggies mit Knubbel. Denn am Ring wurde oftmals herumgespielt und ein Ergreifen des Ringes führt dazu, dass das Nuggi aus dem Mund gezogen wird. Aber das muss bei anderen Kindern nicht sein, hier hilft nur Probieren. Ein Vorteil eines Ringes ist der, dass der Schnuller an allen Schnullerketten schnell befestigt werden kann. Für Nuggies mit Knubbel benötigt man eine dafür geeignete Schnullerkette. Noch ein Tipp zur Schnullerkette: Achten Sie auf die Kennzeichnung mit der Nummer EN 12586, denn diese sind in ihrer Nutzung geprüft und absolut sicher.
Wann ist es Zeit für ein neues Nuggi?
Laut Hersteller sollte ein Nuggi aller 4 Wochen entsorgt und gegen ein Neues ausgetauscht werden. Bei Nuggies mit Latex-Sauger würde ich dies auch dringend empfehlen. Nuggies mit Silikon-Sauger halten aber wesentlich länger. Meine beiden Zwerge haben ihr Nuggi jeweils mindestens 2 Monate benutzt, wobei ich natürlich immer mehrere Nuggies im Wechsel gegeben habe. Zu empfehlen sind auf jeden Fall immer mindestens 3 Nuggies vorrätig zu haben, weil sich ja immer ein oder zwei davon gerade im Reinigungsprozess befinden.
Auf jeden Fall ist eine ständige Kontrolle der Sauger Pflicht! Untersuchen Sie den Beruhigungssauger vor jeder Verwendung nach Beschädigungen. Ziehen Sie den Sauger dabei in alle Richtungen und kontrollieren Sie auch die Befestigung am Schild. Entsorgen Sie das Nuggi bei ersten Anzeichen von Beschädigung oder Abnutzung, um immer auf Nummer Sicher zu gehen.
Da es ja keine Universal-Nuggis in Einheitsgrösse mehr gibt, sondern kleine, mittlere und grosse, wird ein Austausch des Nuggies auf jeden Fall notwendig, wenn das Kind die nächste Entwicklungsstufe erreicht. Die Hersteller geben mit der Bezeichnung ihrer Schnuller eine wichtige Hilfe. So sollten Nuggies mit der Bezeichnung 0-3 M auch wirklich nur von Babys in der Altersspanne von 0 bis 3 Monate verwendet werden. Wenn das Kind beispielsweise den 3. Lebensmonat beendet hat, wird es Zeit für einen neuen Schnuller mit der Bezeichnung 4 M+.
Die richtige Reinigung des Nuggies
Hygiene ist für Babys besonders wichtig, da sich das Immunsystem eines Kindes erst entwickeln muss. Der Kontakt mit Keimen jeglicher Art ist daher so gut wie möglich zu minimieren.
Ein Nuggi ist geradezu prädestiniert dafür, dass Keime in den Mund des Babys gelangen. Manche unbesorgte Eltern stecken ihrem Baby ein auf den Boden gefallenes Nuggi einfach wieder in den Mund, ohne dieses vorher sorgfältig abzuspülen. Ein Abwischen mit der Hand entfernt dabei keine Keime. Auch ein Ablutschen, indem man das Nuggi selber in den Mund nimmt und sozusagen „sauber“ leckt, ist keine gute Idee! Und ja im Ernst, so etwas habe ich schon beobachtet! Und gerade jetzt in der Corona-Zeit ist es besonders wichtig, peinlichst genau auf Hygiene zu achten!
Ein Nuggi, was den ganzen Tag in Gebrauch ist, sollte abends gründlich gereinigt und anschliessend sterilisiert werden. Einige Hersteller, so Philips Avent, liefern zu seinen Nuggi-2-er Sets eine praktische Transportbox mit, in welcher die Nuggies in der Mikrowelle desinfiziert werden können. Hierbei ist aber genau nach Anweisung des Herstellers zu verfahren, nicht dass die Schnuller beschädigt werden. Ein Dampfsterilisator, wie der PHILIPS AVENT 3-in-1 Dampfsterilisator, ist perfekt geeignet, gerade, wenn sowieso Babyfläschchen sterilisiert werden, die Nuggis gleich mit hinein zu geben.
Fazit:
Wie Sie gerade erfahren haben, ist es gar nicht so leicht, DEN passenden Schnuller fürs Kind zu finden. Ich kann hier nur Empfehlungen geben, probieren müssen Sie es wirklich selbst. Wer ökologisch denkt, der sollte auf jeden Fall die NIP Cherry Green ins Auge fassen. Ansonsten sind symmetrische Silikonschnuller mit einem luftdurchlässigem Saugerschild die universellsten und beliebtesten Nuggies.
Wenn Sie auf der Suche nach einem passenden Nuggi für Ihren kleinen Spatz sind, dann schauen Sie sich doch am besten gleich hier im Onlineshop von Babycenterschweiz um. Ich bin mir sicher, hier werden Sie fündig.