Möbel aus Echtholz oder Holzfaserplatte?

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Paidi Mila und Ben Babyzimmer
Modernes Babyzimmer aus Möbelspanplatte mit Dekorfolie und Melaminbeschichtung von Paidi

Immer wieder merken wir bei der Beratung unserer Kundinnen und Kunden, dass es grosse Unklarheiten darüber gibt, welche Materialien bei der Möbelherstellung verwendet werden.
Es ist für den Laien auch nicht einfach, die Unterschiede zwischen einer Spanplatte und den verschiedenen Holzfaserplatten zu kennen.
Deshalb möchte ich heute etwas Licht ins Dunkel bringen und euch die Vor- und Nachteile verschiedener Ausgangswerkstoffe für Möbel erklären.

Möbel aus Holzspanplatten

Spanplatte
©„Particle board close up-vertical-f22 PNr°0100“ von D-Kuru – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons

Je nach Möbelart werden bei der Herstellung als Ausgangsmaterial Holzspanplatten, Holzfaserplatten oder auch Massivholz verwendet. Das am häufigsten verwendete Material ist die Möbelspanplatte, weil sie zum einen robust und stabil ist und flexibel zu bearbeiten ist. Möbelspanplatten bestehen aus Holzspänen, die mit einem Bindemittel und Wärme sowie grossem Druck zusammengepresst werden. In der Mitte werden gröbere Späne verwendet, als bei den Deckseiten. So wird eine viel gleichmässigere Aussenseite erzielt. Solche Platten sind unter den Bezeichnungen Spanplatten, Möbelspanplatten, Flachpressplatten, Holzspanplatten oder Pressspanplatten bekannt. Die dabei verwendeten Holzspäne stammen zumeist von Nadelhölzern, wie Kiefer, Tanne oder Fichte, aber auch kleinere Holzspanmengen von Laubbäumen werden beigemischt, z.B. aus Buche oder Erle. Sägeabfälle sowie Stroh- oder Kokosfasern können ebenfalls zu Spanplatten verarbeitet werden.

Im Möbelbau erhalten die Roh-Spanplatten einen Überzug aus Furnier, Dekorfolien oder werden mit Farben lackiert. Möbel aus Spanplatten mit Holzfurnieren sehen aus wie Echtholzmöbel, sind aber entsprechend günstiger. Am günstigsten sind Möbel aus Spanplatten mit Dekorfolienveredlung. Die Möbel aus dieser Möbelspanplattenart sind besonders robust und werden am häufigsten verwendet. Die Oberflächen sind besonders robust und farbtreu, es gibt kein Vergilben und keinerlei Farbveränderungen durch einen Alterungsprozess.

Trotzdem gibt es bei Spanplatten grosse Qualitätsunterschiede. Möbelspanplatten von Billigmöbel besitzen eine niedrigere Dichte und sind deshalb nicht so stabil, sie brechen bei unsachgemässem Umgang schneller aus und das Möbelstück wird instabil. Markenhersteller wie Paidi verwenden daher nur besonders hochwertige Möbelspanplatten mit Zertifizierung.

Möbel aus MDF und HDF

Die Abkürzungen MDF und HDF sind gängige Abkürzungen für im Möbel- und Fussbodenbau verwendete Holzfaserplatten.
MDF bedeutet dabei: Mittel Dichte Faserplatte und HDF bedeutet: Hoch Dichte Faserplatte.
Holzfaserplatten gibt es bereits seit einigen Jahrzehnten und sind ebenfalls sehr häufig als Ausgangsmaterial von Möbeln vertreten.

Holzfaserplatte MDF
©„MDF Sample“ von Vaderluck aus der englischsprachigen Wikipedia. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0

Im Gegensatz zu Möbelspanplatten werden bei den Holzfaserplatten feinste Holzfasern verwendet. Das Ausgangsmaterial Holz wird zu Hackschnitzeln zerkleinert, die anschliessend gewaschen und von Schmutzpartikeln befreit werden. In einer so genannten Refineranlage werden die Hackschnitzel zu feinen Holzfasern zermahlen.
Möbel aus Holzfaserplatten sind besonders haltbar und deshalb in allen Bereichen des Lebens zu finden. Sie sind noch robuster als Möbelspanplatten, haben aber den Nachteil, dass sie schneller verquellen können, wenn Feuchtigkeit eindringen sollte. Auch die Faserplatten all unserer Möbellieferanten werden umweltschonend hergestellt und beinhalten als Ausgangsmaterial Holz aus nachhaltigem Anbau.
Diese Faserplatten sind zudem emissionsarm und erfüllen die Anforderungen der Emissionsklasse E1. Je nach Dichte einer Holzfaserplatte werden sie in MDF und HDF unterteilt.

Was ist der Unterschied zwischen MDF und HDF?

Der Unterschied zwischen der MDF-Platte und der HDF-Platte besteht in ihrer Dichte. Ausgangsstoff ist bei beiden Plattenarten Holz, welches auch aus Holzabfall stammen kann. Es findet dabei Holz von Kiefern, Fichten, Buchen oder auch der Birke, Pappel und der Akazie als heimische Holzarten Verwendung.
Bei einfachen Holzspanplatten werden Holzspäne bzw. Holzhackschnitzel verleimt und miteinander verpresst.
Bei der Produktion von Holzfaserplatten kommt noch ein weiterer Schritt in der Verarbeitung des Holzes hinzu, nämlich die bereits erwähnte Aufspaltung der Holzspäne in Holzfasern.

Um aus den Hackschnitzeln Holzfasern herzustellen, werden diese in Wasser eingeweicht und auf etwa 100°C erhitzt. Bei der Herstellung der Fasern für HDF-Platten werden die vorgeweichten Hackschnitzel in Mahlscheiben zerrieben und getrocknet und gelangen dann zur Weiterverarbeitung in den Verleimungsprozess.
Das Ergebnis ist eine mittelfeste und sehr stabile und hochwertige Möbelfaserplatte für vielfältigste Anwendungen.
Bei der HDF Platte kommt eine andere Technik zur Herstellung der Holzfasern zum Einsatz. Denn um eine HDF-Platte herzustellen, werden die Holzschnitzel mittels heissem Dampf zerfasert, anschließend Leimstoff hinzugefügt und unter hohem Druck verpresst. Es erfolgt somit keine Zwischentrocknung der Faser, wie es bei der MDF Platte der Fall ist.
HDF-Platten sind extrem verdichtet und sehr widerstandsfähig. Aufgrund der hohen Festigkeit und Härte der HDF Platten sind hier geringere Materialstärken bei gleicher Stabilität möglich. Ein bekannter Einsatzzweck für HDF-Platten sind beispielsweise Laminatfussböden.

Vorteile der MDF Platte in der Möbelherstellung

Ein grosser Vorteil von MDF Platten ist deren vielseitige Verwendbarkeit, dessen gute Verarbeitungsmöglichkeiten und die einfache Beschichtbarkeit mit verschiedensten Materialien. Dies können Echtholzfurniere, Dekorfolien oder auch verschiedene Lacke sein. Deshalb kommen MDF-Platten bei besonders hochwertigen Möbeln oftmals zum Einsatz. MDF-Platten sind besonders hochwertig und stehen in vielerlei Hinsicht dem Massivholz in nichts nach.
Ganz im Gegenteil: Echtholz wird oftmals als das „Nonplusultra“ angesehen. Kein Zweifel, dass Möbel aus Massivholz besonders hochwertig und – aufgrund ihrer Herstellung – aber auch oftmals teurer sind als Möbel aus MDF-Platten.
Doch Echtholzmöbel haben manchmal die Eigenart, besonders bei größeren Schwankungen der Luftfeuchtigkeit im Raum, sich auszudehnen oder zu schrumpfen, sie können sich „verziehen“ und knarren. Manche Echtholzsorten dunkeln trotz Oberflächenversiegelung mit Lacken auch nach, sodass nach einigen Jahren ein unerwünschter Farbstich auftreten kann.
Möbel aus Echtholz haben, je nach verwendeter Holzart, eine weniger strapazierfähige Oberfläche als hochwertig beschichtete MDF-Platten.
Möbel aus MDF-Platten sind formstabil und, aufgrund der speziellen Oberflächenbeschichtung, besonders strapazierfähig und farbecht.

Fazit:

Je nach eigenem Anspruch und nach dem Inhalt des Geldbeutels muss jeder selbst entscheiden, ob es Möbel aus massivem Echtholz oder aus Holzfaser- oder Holzspanplatte sein soll. Die Auswahl an Möbel, die aus Holzspanplatten oder MDF gefertigt sind, ist natürlich am grössten. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Plattenarten habe ich euch ja bereits erklärt. Möbel mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis bestehen aus Holzspanplatten. Paidi als gosser deutscher Markenhersteller für Kindermöbel verwendet hauptsächlich Holzspanplatten von hoher Qualität, was eine lange Haltbarkeit über viele Jahr hinweg  gewährleistet. Wer lieber Echtholzmöbel aus Massivholz mag, der wird beim dänischen Möbelhersteller FLEXA fündig. Ihr habt die Wahl!

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